Sonntag, 20. Mai 2018: Auschwitz Das erste, das man bemerkt, ist, dass Auschwitz heute als nahezu unendliche Quelle von Touristen gilt. Und man nimmt sich sogar das Recht, davon zu profitieren, indem man vor dem Eingang Getränke und Sandwiches verkauft und das auch nicht zu sehr günstigen Preisen. Nachdem man die Kontrolle passiert hat, kommt man auf den Weg, der zum Eingangstor führt, und am Eingangstor sieht man auch einen der berühmtesten Sätze des Zweiten Weltkrieges: „Arbeit macht frei“. Man marschiert durch das Tor zwischen den vielen Touristen und sieht die große Anzahl an Blocks vor sich. Man versetzt sich in die Zeit, wo dies noch der Ort des Terrors war und bemerkt, das alles in den Zahlen ist. Der ganze Ort ist nur eine Zahl und machte aus den Menschen Zahlen. Er entindividualisierte sie. Aus ihnen blieb nur noch etwas Abstraktes. Die wohl zwei erschütterndsten Momente für mich waren die Gaskammern und die Haare und die Kleidung der Opfer. Die Gaska