Direkt zum Hauptbereich

Reisebericht: Tag 7


Sonntag, 20. Mai 2018: Auschwitz
Das erste, das man bemerkt, ist, dass Auschwitz heute als nahezu unendliche Quelle von Touristen gilt. Und man nimmt sich sogar das Recht, davon zu profitieren, indem man vor dem Eingang Getränke und Sandwiches verkauft und das auch nicht zu sehr günstigen Preisen.


Nachdem man die Kontrolle passiert hat, kommt man auf den Weg, der zum Eingangstor führt, und am Eingangstor sieht man auch einen der berühmtesten Sätze des Zweiten Weltkrieges: „Arbeit macht frei“. Man marschiert durch das Tor zwischen den vielen Touristen und sieht die große Anzahl an Blocks vor sich. Man versetzt sich in die Zeit, wo dies noch der Ort des Terrors war und bemerkt, das alles in den Zahlen ist. Der ganze Ort ist nur eine Zahl und machte aus den Menschen Zahlen. Er entindividualisierte sie. Aus ihnen blieb nur noch etwas Abstraktes.
Die wohl zwei erschütterndsten Momente für mich waren die Gaskammern und die Haare und die Kleidung der Opfer.
Die Gaskammern, wo eigentlich erst damit experimentiert wurde, ob dies eine gute Tötungsmethode wäre (das Töten als Experiment!) wecken, glaube ich, in jedem ein Gefühl von Schauer und Angst. Praktisch leere Kammern, ohne jegliches Licht und die einzigen Löcher sind die, wo das Gas rauskommt und wahrscheinlich diente eins für die üblichen menschlichen Geschäfte, falls die Menschen aus irgendeinem Grund in der Kammer länger am Leben waren, als man dies wünschte.
Auch hier spielt die Zahl wieder eine wichtige Rolle. Die Namen der Ermordeten spielten für die Mörder keine Rolle. Es galt lediglich nur „genug“ zu töten.
Neben den Kammern bleibt noch ein Bild prägend im Gedächtnis aller, die hier durchgehen. Die Haare der ermordeten Frauen und die Kleidung aller Ermordeten.
Den Frauen schnitt man die Haare ab und diese verkaufte man dann. Davon sind jetzt im Museum 2 Tonnen (!) übrig geblieben. Und neben den Haaren befinden sich unzählige Kinderschuhe. Diese grässliche Mördermaschine kannte keine Gnade und keine Grenzen.
Dennoch hält dies heute die Menschen nicht davon ab, Selfies vor diesen Stellen zu machen...

Von Haris Čavčić und Dino Melić

Kommentare

  1. How to make money from making money betting on sport - Work
    The process 바카라 사이트 involves picking an online bookie and choegocasino placing the first bet. The aim is to find the best bookmaker that offers the หารายได้เสริม best price for all bets. The first

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen

Beliebte Posts aus diesem Blog

Reisebericht: Tag 4

Donnerstag, 17. Mai 2018 Der Tag begann wie jeder von den vorigen, die wir in der Ukraine, in Lemberg, verbracht hatten: Es gab ein bisschen Regen in der Fr ühe und mit Frühe meinen wir wirklich sehr früh, da wir auch unsere Zeit in der Ukraine ganz und gar ausnutzen wollten. Auch an diesem Morgen, dem 17.05.2018, haben wir unser Hostel nach dem Frühstück verlassen und uns zusammen mit den ukrainischen Studenten und Professoren auf den Weg nach Drohobytsch gemacht. Die Busfahrt war nicht lang und auch nicht anstrengend. Was heute eine Neuheit war, ist unser Begleiter, es war nämlich Lyubomyr Borakovskyy, auch ein Professor der Universität in Lemberg. Unsere erste Station in Drohobytsch war die österreichische Bibliothek. Dort haben sie uns prächtig empfangen, es waren auch Schüler anwesend, mit denen wir ins Gespräch kommen konnten, es hat etwas zu essen gegeben und Kaffee und Wasser zu trinken. Danach hat uns Jaroslaw Lopuschanskyj willkommen geheißen und in kurzen Punkten

Reisebericht: Tag 6

Samstag, 19. Mai 2018: Krakau Nach vier Stunden Anstehen an der Grenze und mehreren Stunden Verspätung, kommen wir  endlich in Krakau an. Das erste was in Krakau zu sehen war, war die Pride Parade, die einen Tag nach dem Tag des Kampfes gegen Homophobie organisiert wurde. Viel können wir über Krakau nicht berichten, da diese unerwartete lange Wartezeit an der Grenze uns den Aufenthalt in dieser unglaublich schönen Stadt  sehr verkürzt hat. Nichtsdestotrotz haben die Studenten ihre kurze Zeit genutzt, um auf eigene Achse die Stadt unsicher zu machen und so viel wie möglich zu besichtigen. In der kurzen Zeit, die wir hatten, schafften wir es aber einen großen Teil der Altstadt zu besichtigen und auch den Weg bis zur Wisla zu finden und auch zur der Wavel Burg, die in der Nacht noch majestätischer aussieht, als während des Tages. Und Krakau? Die erste Sache, die alle begeistert hat, war, wie gut alle Leute dort Englisch sprechen können, und wie sehr sie bere