Dienstag, 15.05.2018
Am
zweiten Tag unseres Ukraine-Abenteuers sind wir früh mit einem Bus, der uns vor
dem Hostel mitgenommen hat, nach Brody gefahren. Nach zweistündiger Fahrt sind
wir in dieser kleinen Stadt angekommen. Als erstes haben wir eine Pause vor dem
Hauptbahnhof gemacht und eine kurze Vorgeschichte über die Stadt selbst von
unserer ukrainischen Führerin gehört. Sie erzählte, dass die Stadt im Jahr
1084 zuerst erwähnt wurde und später,
etwa um 1300 unter polnischer Herrschaft gestanden ist. Der Bahnhof war die
wichtigste Route, die nach Russland führte, der Handel war stark und die Stadt
hat zu dieser Zeit geblüht. Doch irgendwann wurde die Bahn geschädigt und die
Blütezeit endete.
Der Hauptbahnhof, Brody
Nach
der kleinen Pause fuhren wir weiter in die Stadt, wo wir zuerst an den
Ringplatz gekommen sind. An diesem Platz ist die Geschichte über Brody weiter
fortgefahren. Brody wie schon gesagt, war eine Handelsstadt, besonders im 18.
Jahrundert, wo Fernhandel dominierte. Wegen des ausgeprägten Handels war diese
Stadt einer der reichsten und wichtigsten Städte Polens. Und deswegen war sie
auch eine Adelsstadt, wobei der größte Teil der Bevölkerung jüdisch war.
Auf
dem Weg zu dem Marktplatz und entlang der Goldgasse gingen wir an dem ältesten
Hotel in Brody vorbei, dem Hotel Bristol. Es wurde im Jahr 1892 eröffnet und
damals und heute war es das höchste Gebäude in dieser Gasse. Es taucht auch im
Roman Radetzkymarsch von Joseph Roth
als Brodnitzer Hotel auf.
Das Hotel Bristol
Danach
war der Marktplatz unser nächstes interessantes Ziel. Auf diesem Marktplatz,
welchen die Führerin als keinen richtigen Martktplatz bezeichnet hatte, befindet
sich ein modernes Denkmal, bzw. ein Andenken an die Opfer, die von der
sowjetischen Regierung ermordet wurden. An der Ostseite befindet sich ein Hotel,
wo Honoré de Balzac übernachtet hat, das russische Konsulat, an der südlichen
Seite hat sich früher das Staatmagistrat befunden, an dem Platz, wo heute das
Kino steht.
Das k.k.
Kronprinz-Rudolf-Gymnasium, das einzige deutschsprachige Gymnasium Galiziens
Es wurde 1883 aufgebaut und Deutsch als Unterrichtssprache
war schon lange vertreten. Nach und nach wurde Polnisch als Unterrichtssprache
eingeführt, ungefähr ab 1907/08. Mit der sowjetischen
Besetzung Ostpolens 1939
wurde die ukrainische Sprache statt der polnischen Sprache verwendet. Von
Herbst 1905 bis zur Matura 1913 war Joseph Roth Schüler
des Gymnasiums.
Die Synagoge in Brody
wurde 1742 gegründet und sie stellt ein sehr wichtiges Denkmal der Juden dar.
Die zerstörten Mauern der Synagoge stehen noch in Brody, sie werden noch nicht
restauriert und die Ruinen sind nur geblieben.
Auf diesem Bild unten ist ein jüdischer Friedhof zu sehen, und
es wird gesprochen, dass ungefähr 5000 Juden ums Leben gekommen sind.
Am Rand des Friedhofs befindet sich ein Gedenkstein, der an die
erschossenen Juden erinnert.
Danach haben wir die Burg Pidhirzi, die eine groβe Fläche besitzt, besucht. Von ihrer
Schönheit und großen Wiesen herum waren wir sehr erstaunt. Wir konnten nicht hineingehen,
aber von außen haben wir die ganze Burg gesehen. Sie ist ziemlich alt und wird
in diesem Moment restauriert. Diese Burg wurde von 1633 bis 1645 gebaut und sie
gilt als eines der bedeutendsten Schlösser in Osteuropa.
Das letze Schloss, das wir in Brody besucht
haben, war das Schloss Olesko und es ist ungefähr 30 Kilometer von Brody
entfernt. Von außen sieht es sehr massiv und alt aus. Dieses Schloss ist sehr
bekannt, weil da der polnische König
Johann III. Sobieski geboren ist, und er hatte einen großen Anteil am Sieg über
die Osmanen, was man auch auf den Bildern, die im Schloss ausgestellt sind,
sehen kann. Es gibt viele Schriften, die das bezeugen, besonders die, die auf
Latein geschrieben wurden. So werden heute Skulpturen,
Bilder, Tapisserien,
zeitgenössische Waffen und Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs ausgestellt.
Nach diesen Besuchen sind wir wieder nach Lviv
gefahren und wir haben den Rest des Abends in der Stadt verbracht, wo wir
andere Sehenswürdigkeiten von der Stadt Lviv bewundert haben.
Dajana Subašić und Martina Liješnić
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